"2021 hat Michael Burges eine neue, beeindruckende Werkserie begonnen, die ich Ihnen in einer Einzelschau vorstelle. Die Anzahl der verfügbaren Arbeiten dieser neuen Werkphilosophie ist im Moment noch begrenzt. Um so mehr freue ich mich, Ihnen die ersten Werke zeigen und mit Ihnen besprechen zu können.

Michael Burges reaktualisiert die alte, traditionelle Technik der Hinterglasmalerei für sich neu, die in der zeitgenössischen Kunst relativ wenig genutzt wird.

"Mein Interesse gilt nicht der traditionellen Malerei, sondern derjenigen, die sich prozessual ereignet und somit weder eine persönliche Handschrift noch eine Botschaft trägt. In meiner Malerei ist das Malmittel, die Materie, der eigentliche Akteur. Das heißt, ich lasse die Materie über physikalische oder chemische Strukturprozesse sich selber vortragen und performen."

Dabei wird das Malmaterial direkt auf die Plexiglasscheibe aufgetragen. Das bedeutet: der Malvorgang invertiert, der Vordergrund kommt zuerst, der Hintergrund zuletzt. Durch die spezielle Konstruktion der Trägerrahmen und spezielle Klebetechnik enthält diese einzigartige Malerei die besondere Präsentationsform der ´freischwebenden´ Scheibe."

Anna Maria Troner